Eine der größten Herausforderungen als Elternteil: Babys, die nicht gut schlafen. Ob es darum geht, nicht selbst einschlafen zu können, nachts nicht durchzuschlafen oder einen Schlafrhythmus aufzubauen. Zum Glück hat die Kinder-Schlafberaterin Susanne Willekes die Tipps und Tricks, die dir dabei perfekt helfen können.
Als erste zertifizierte Kinder-Schlafberaterin in den Niederlanden begleitet Susanne Willekes seit bereits acht Jahren Familien. Susanne Willekes Inzwischen begleitest du seit acht Jahren Familien. Ob es sich um Babys, Kleinkinder, Vorschulkinder oder Kindergartenkinder mit Schlafproblemen handelt, weiß Susanne glücklicherweise Rat. Um dein Wissen mit möglichst vielen Menschen zu teilen, erläuterst du es in deinen Bestsellern. Slaap! Wie Babys von 0 bis 12 Monaten durchschlafen und Slaap! voor dreumes en peuter legt sie in ihren Bestsellern häufige Schlafprobleme dar und gibt nützliche Tipps.
‘"Babys haben oft nicht die Fähigkeit, selbst einzuschlafen."
Ab wann ist mein Baby bereit für einen Schlafcoach?
"Susanne: 'Um anzufangen, ist es wichtig zu betonen, dass jedes Kind einzigartig ist. Schlaf ist in den ersten Monaten nach der Geburt wirklich ein Prozess, der wachsen muss. Babys sind physisch, mental und neurologisch in den ersten Monaten auch noch nicht bereit, wirklich gecoacht zu werden. Dies kann erst nach fünf Monaten geschehen. Es ist also überhaupt nicht ungewöhnlich, wenn Eltern in Bezug auf den Schlaf auf verschiedene Herausforderungen stoßen. Babys haben oft noch nicht die Fähigkeit, selbst einzuschlafen und tagsüber eine Schlafzyklus von mindestens drei Viertelstunden zu absolvieren. Dabei brauchen sie die Hilfe der Eltern. Als ich vor 8 Jahren meine Schlafcoach-Praxis eröffnete, dachten viele Menschen auch, dass ein Schlafcoach zu Hilfe zu nehmen bedeuten würde, dass man sein Kind endlos weinen lassen müsste. Oder dass erwartet wird, dass das Baby nach ein paar Wochen perfekt durchschläft. Im Gegenteil. Nicht alles ist machbar. Der Schlaf muss wachsen, die biologische Uhr muss sich unter anderem noch entwickeln.''
Wieso weint mein Baby, wenn ich es ins Bettchen lege?
"Früher dachte man: Das Baby hat eine saubere Windel, getrunken, ein Streicheln über den Kopf bekommen - es hat alles, was es braucht, und ist bereit zu schlafen." Babys, die dann immer noch stark weinten, landeten auch mal im Schuppen. Es wird immer noch häufig erstaunt geschaut, wenn das selbstständige Einschlafen nicht klappt. Junge Babys haben auch ein Bedürfnis nach Geborgenheit und können bestimmte Bedürfnisse signalisieren. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ein neugeborenes Baby weinen muss, wenn es in sein Wiegenbett gelegt wird, wenn es das noch nicht gewohnt ist und nicht genau weiß, wie es selbst einschlafen soll. Und es gibt auch Babys, die von Anfang an überhaupt keine Probleme damit haben."
Ab wann schlafen Babys durch?
"Gut zu wissen: Nachts aufwachen ist ein völlig normales Phänomen, für viele Eltern beruhigend zu wissen. Dass dein Baby durchschläft, bedeutet auch nicht, dass es keinerlei wache Momente erlebt oder Geräusche macht. Das gilt auch für Erwachsene. Ein solcher Moment zwischen Schlaf und Wachsein ist oft der Zeitpunkt, an dem du dich umdrehst, deine Bettdecke wieder über dich ziehst und weiter schläfst. Das bemerkst du oft nicht einmal."
"Wissenswert: Ein 4 Monate altes Baby kann durchschnittlich etwa 5 Stunden ohne Nahrung auskommen, ein Baby im Alter von sechs Monaten sollte prinzipiell 8 bis 9 Stunden am Stück schlafen können, ohne Nahrung zu benötigen. Mit neun Monaten sollte ein Baby laut der National Sleep Foundation wirklich durchschlafen können, das heißt 10-12 Stunden ohne Unterbrechung."
Kann ein weinendes Baby verwöhnt werden?
"Du kannst dein Baby nicht verwöhnen, indem du auf sein Weinen reagierst." Für die Bindung und emotionale Entwicklung ist es wichtig, dass Eltern darauf reagieren. Danach wirst du sehen, dass dein Kind weniger lange und weniger oft weint, weil du reagierst und seine Bedürfnisse erfüllst. Erst ab etwa neun Monaten werden sie verstehen, dass sie dich durch ihr Weinen in Bewegung setzen können. Das bedeutet jedoch nicht, dass du dein Kind nicht früher konditionieren kannst. Das geht durchaus. Wenn du zum Beispiel mit sechs Monaten immer noch sechsmal pro Nacht fütterst, gewöhnt sich dein Baby daran. Denke daran, dass du dies abbauen kannst. Genau wie Eltern, die ihr Kind nur zum Schlafen bringen können, indem sie spazieren gehen oder wiegen. "Auch das kann abgewöhnt werden."
Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Baby in seinem eigenen Bett einschläft?
"Es gibt auch Babys, die von Natur aus keine Schwierigkeiten haben, ins Bett gelegt zu werden und dann selbst einschlafen können. Es ist immer gut, auszuprobieren, wie dein Baby darauf reagiert. Ich sehe auch manchmal Eltern, die ihre Babys tagelang in der Trage mitnehmen, obwohl sie genauso gut in ihrem eigenen Bett einschlafen könnten. Irgendwie schade, denn es könnte dazu führen, dass Babys auch nachts getragen werden müssen, um zu schlafen, oder dass sie tagsüber plötzlich nicht mehr im Bett schlafen wollen, wenn sie zu groß für die Trage sind. Aber wichtig: Jeder Elternteil trifft seine eigene Entscheidung in dieser Hinsicht. Hat dein Baby Schwierigkeiten, in seinem eigenen Bett einzuschlafen? Übe, bis es besser wird, oder hilf deinem kleinen Baby vorübergehend mit seinen Schlafstunden tagsüber, wenn es alleine nicht im Bett einschlafen kann und dabei die Lungen aus dem Leib schreit. Wenn es nicht von Natur aus klappt, kannst du dies ab dem sechsten Monat leichter üben und lernen. Der einfachste Zeitpunkt dafür ist abends. Tagsüber zu schlafen ist nämlich weniger natürlich. Du bemerkst oft auch, dass Babys im zweiten Teil der Nacht mehr Schwierigkeiten haben, wieder einzuschlafen. Nicht ungewöhnlich. Im zweiten Teil der Nacht haben sie bereits einige Schlafstunden hinter sich, wodurch sie bereits relativ wach sind und der Schlafdruck weniger stark ist."
Schläft ein Baby, das tagsüber schlecht schläft, nachts gut?
Auch wichtig zu wissen: Ein ausgeruhtes Baby schläft besser als ein müdes Kind. Müdigkeit verschärft nämlich Schlafprobleme. Denke also nicht: "Oh, mein Baby hat heute ein Nickerchen ausgelassen, dann wird es heute Nacht sicherlich besonders gut schlafen." Es besteht die große Chance, dass es eher unruhiger schläft. Daher ist es so wichtig, dein Baby bestmöglich bei der Entwicklung eines guten Schlafrituals zu unterstützen und zu begleiten. Dabei ist es gut zu wissen, dass der Schlafzyklus für Kinder bis etwa zwei Jahre 45 Minuten dauert. Babys können lernen, diesen Zyklus von drei Viertelstunden eigenständig zu durchlaufen. Manchmal benötigen sie anfangs deine Hilfe. Wenn dein Baby beispielsweise nach 20 Minuten aufwacht, versuche es durch Wiegen oder andere Methoden wieder zum Einschlafen zu bringen und die 45 Minuten mindestens zu vollenden. So verbesserst du die Schlafqualität. Auf diese Weise lernt dein Baby, dass es nicht aufwacht, wenn es gestört wird, sondern erst, wenn es ausgeruht ist.
‘Müdigkeit verschärft Schlafprobleme noch weiter.
Wie viele Schlafphasen braucht mein Baby?
"Wenn dein Baby immer drei Viertelstunden, eine Stunde bis anderthalb bis zwei Stunden schläft, sind drei bis vier Schläfchen oft genug in den ersten fünf Monaten." Das hängt natürlich auch vom Alter ab. Mit etwa sechs Monaten haben Babys im Durchschnitt genug mit drei Schläfchen. Wenn dein Baby neun Monate alt ist, geht es oft schnell auf zwei Schläfchen über. Was viele Eltern nicht wissen, ist, dass Babys, sobald sie ein Jahr alt sind, eigentlich noch nicht bereit sind für nur einen Mittagsschlaf. Das wirst du auch an den negativen Auswirkungen auf die Nacht bemerken. Oft ist ein Baby erst mit 15 bis 18 Monaten bereit für einen Mittagsschlaf.
Schlafen Babys, die Flaschennahrung erhalten, schneller durch als Babys, die gestillt werden?
"Es ist ein Mythos, dass ein Flaschenbaby schneller durchschläft als ein gestilltes Baby." Hierzu gibt es viele Untersuchungen, und die Wissenschaft zeigt, dass beide gleich häufig aufwachen. Es ist jedoch wahr, dass Muttermilch leichter verdaulich ist. Es ist auch wichtig, dass alle Babys ab sechs Monaten feste Nahrung einführen. Das empfiehlt auch die Kinderberatung. Milch allein reicht für ein Baby in diesem Alter nicht mehr aus. Der natürliche Eisenvorrat sollte dann mit fester Nahrung ergänzt werden. Beginnen Sie mit Beikost aus Gemüse und/oder Obst. Dies können Sie dann mit einem Brotkrumen, etwas Ei, einem Stück Avocado, Hafer- oder Dinkelporridge erweitern. Führen Sie rechtzeitig (einen Teelöffel) 100% Erdnussbutter und (hart gekochtes) Ei ein, um Erdnuss- und Ei-Allergien zu verhindern. Durch die rechtzeitige Einführung der richtigen Nährstoffe, die der motorischen und Hirnentwicklung entsprechen, besteht eine größere Chance, die Entwicklung und Bedürfnisse Ihres Babys zu erfüllen und Schlafprobleme aufgrund von Hunger oder Eisenmangel auszuschließen. "Und damit meine ich nicht, das Baby mit dem Gedanken zu überladen, dass es dann sicher durchschläft: Dadurch können sie tatsächlich Krämpfe bekommen."
Was sind die Vorteile eines Schlaf-Fütter-Rhythmus?
"Wo dein Baby und du als Elternteil viel von profitieren können, ist die Einführung eines flexiblen Schlaf- und Fütterrhythmus einige Zeit nach der Geburt. Das kann unglaublich viel bringen. Babys gedeihen nämlich gut in Routine und Vorhersehbarkeit. Sie wissen, woran sie sind, und es schafft ein Gefühl von Sicherheit, das zu weniger Weinen und leichterem Schlafen führt. Ein weiterer Vorteil eines solchen flexiblen Rhythmus ist, dass du dein Kind auch besser kennenlernen kannst. Wenn es gerade 45 Minuten geschlafen hat und weint, weißt du: Dieses Weinen bedeutet nicht, dass es müde ist. Was ist los? Hat es Hunger, ist es überreizt oder langweilt es sich vielleicht? Durch einen Schlaf-Fütterrhythmus weißt du genau, wann dein Kind schläft und isst, und du kannst besser auf spezifische Bedürfnisse reagieren. Es gibt dir als Elternteil Selbstvertrauen und das Gefühl, dein Kleines zu kennen und zu wissen, wie du mit bestimmten Situationen umgehen kannst. Mal abgesehen von medizinischen Ursachen."
Was, wenn mein Baby plötzlich nicht mehr gut schläft?
"Hast du gerade alles schön im Griff, wird das Schlafen plötzlich schwieriger?" Dies ist oft vorübergehend, weil dein Baby oder Kleinkind in einem Entwicklungsschub steckt. Und beispielsweise kurz davor steht zu krabbeln oder sich hochzuziehen. Keine Sorge! "Du wirst schnell merken, wenn der Entwicklungsschub vorbei ist und dein Kind wieder in seinen oder ihren Schlafrhythmus findet."
"Durch einen Entwicklungsschub kann dein Baby plötzlich schlechter schlafen."
Was ist, wenn mein Baby am liebsten in unserem Bett schläft?
"Dank meiner Beratung treffe ich viele Eltern, deren Babys und Kinder mit ihnen im Bett schlafen." An sich kein Problem, wenn dein Kind das Bedürfnis nach Geborgenheit hat und ihr das in Ordnung findet. Es ist jedoch natürlich äußerst wichtig, dass du in diesem Fall auf die Sicherheit achtest. Lass niemals dein Baby zwischen euch im Bett schlafen, ohne Decken, Kissen oder andere lose Elemente im Bett. Nur gestillte Babys dürfen neben der Mutter auf einer festen Matratze schlafen, ohne Gefahr, aus dem Bett zu fallen oder irgendwo unter oder zwischen etwas zu geraten. Die sicherste Option ist ein Beistellbett, das du an dein Bett anbringst. Praktisch für nächtliches Stillen, damit du nicht aus dem Bett aufstehen musst. Babynester sehen vielleicht niedlich aus, werden jedoch nicht empfohlen, dein Baby darin ohne Aufsicht schlafen zu lassen. Für Tagschlaf im Laufstall ist es in Ordnung, aber nicht, wenn du nachts selbst schläfst und daher nicht aufpassen kannst.
Was ist, wenn das Abgewöhnen des Schnullers zu Schlafproblemen führt?
"Es ist klug, nicht zu lange zu warten, um den Schnuller zu entwöhnen. Schon allein, um Lispeln vorzubeugen und die Sprachentwicklung bestmöglich zu fördern. Verwende ihn lieber ab einem Alter von etwa vier Monaten nur noch für den Schlaf."
Welche medizinischen Ursachen können es für Schlafprobleme geben?
"Reflux, verborgener Reflux, Kuhmilchallergie, Ekzeme, Lieblingsposition? Zweifelst du daran, ob die Ursache der Schlafprobleme deines Kindes dadurch verursacht wird? Dann ist es immer gut, deinen Hausarzt zu konsultieren oder im letzten Fall einen Osteopathen hinzuzuziehen."